Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ist eine leiborientierte tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapiemethode. Sie nutzt Wahrnehmen und Bewegen als Grundlage für Empfinden, Fühlen, Denken, Sprechen und Handeln. Unmittelbare Sinneserfahrungen werden verbunden mit psychoanalytisch orientierter Bearbeitung. Basis dafür sind entwicklungs- und tiefenpsychologische, systemische und lerntheoretische Denkmodelle.
Die KBT geht dabei den Weg der bewussten Körperwahrnehmung im Hier und Jetzt.
Durch konzentrative Hinwendung auf das eigene Erleben – einfühlend und handelnd – werden Erinnerungen belebt, die sich körperlich in Haltung, Bewegung und Verhalten ausdrücken. Sie können bis in die vorverbale Zeit zurückreichen.
Theoretische Grundlage ist die Annahme, dass sich Wahrnehmung zusammensetzt aus Sinnesempfindung und Erfahrung. Hintergrund ist die individuelle Lebens- und Lerngeschichte. Gesunde Anteile und auch Störungen werden erlebbar und können in ihrer Bedeutung verstanden werden. Damit werden sie für die psychotherapeutische Bearbeitung zugänglich. Mit jeder Belebung des Wahrnehmens wird gleichzeitig eine innere Bewegung ausgelöst. Mit jeder Bewegung wird Wahrnehmung belebt. Dies entspricht der Gestaltkreislehre.
Im Umgang mit Materialien und Personen wird neben den realen Erfahrungen ein symbolisierter Bedeutungsgehalt erlebbar. Durch differenzierte Wahrnehmung können eigene Einstellungen und eigenes Verhalten zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Situationen und im Umgang mit verschiedenen Gegenständen und Partnern erfahren und verglichen werden. Fixierte Haltungen und Fehlerwartungen können durch Erproben neuer Wege abgebaut werden. Die Fähigkeit zu wählen und zu entscheiden wird wieder gewonnen und weiter entwickelt. Wesentlich ist dabei, im Unterschied zu anderen psychotherapeutischen Verfahren, dass Körperliches die Grundlage und das Beziehungsfeld für individuell - eigengesetzliche physische, psychosomatische und psychische Abläufe bildet.
Dadurch werden die aktualisierten Inhalte konkret erfahrbar und die Problematik „begreifbar“ und somit weiter verarbeitbar. Dies kann durch die Auseinandersetzung mit der Körpererfahrung unmittelbar geschehen oder durch die verbale Interpretation der Inhalte, die aus bewusster und unbewusster Lebensgeschichte aufgetaucht sind. Auf beiden Wegen können sich Veränderungen im Sinne einer Persönlichkeitserweiterung entwickeln.
Die KBT wird sowohl einzel- als auch gruppentherapeutisch, stationär wie ambulant angewandt Sie kann als alleinige Therapie eingesetzt oder mit anderen Methoden kombiniert werden.